Das Pitch Deck: dein Schlüssel zum Geschäftserfolg

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Vereinbarung oder guter Deal auf einer Konferenz

Das Pitch Deck: dein Business auf 13 Slides


Ein guter Business Pitch öffnet deinem Startup die Tür zu Venture Capital und Fördergeldern. Ein Eckpfeiler deiner Präsentation ist das Pitch Deck – eine prägnante Darstellung deiner Geschäftsidee und ihres Erfolgspotenzials. Doch wie schaffst du es, alle wichtigen Informationen auf den Punkt zu bringen? Und wie genau weckst du das Interesse potenzieller Investoren und Geschäftspartner? Hier findest du Anregungen.

Was ist ein Pitch Deck?


Ein Pitch Deck ist eine Zusammenstellung weniger Slides oder Folien, welche die entscheidenden Informationen zu einer Geschäftsidee oder einem bereits bestehenden Unternehmen darstellen. Das Pitch Deck dient zur visuellen Unterstützung bei einem Pitch – einer kurzen Präsentation, die in diesem Kontext das Ziel hat, Fremdkapital oder anderweitige Unterstützung von Dritten für kleine Unternehmen und Start-ups in der Gründungs- oder Wachstumsphase zu gewinnen.

Die Bezeichnung Pitch Deck könnte auf Deutsch Geschäftsmodellpräsentation oder Investorenpräsentation heißen. Sie wird jedoch – wie viele andere Anglizismen in der Start-up- und Investment-Welt – in der Regel nicht übersetzt.

Bei welcher Gelegenheit brauchst du ein Pitch Deck?


Selbst wenn du dein Unternehmen aus eigenen Mitteln – durch Bootstrapping – gegründet hast, kommst du vermutlich irgendwann an einen Punkt, an dem eine Fremdfinanzierung und externe Unterstützung sinnvoll oder notwendig sind. Schließlich willst du das Wachstum deines Unternehmens weiter ankurbeln und längerfristig aufrechterhalten. Dann musst du früher oder später pitchen.

Im Wettbewerb um Venture Capital und die Unterstützung von Business Angels gibt es verschiedene Pitch-Formen:

Elevator Pitch: Die Bezeichnung kommt von der Idee, eine Person während einer kurzen Fahrt im Aufzug von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen. Dabei musst du davon ausgehen, dass die Person in diesem Moment nicht auf der Suche nach einem Investitionsprojekt ist. 

Speed Pitch: Diese Form des Pitchens findet im Rahmen eines Pitching Events statt, bei dem mehrere Gründer auf Investoren treffen und sich nach dem Rotationsprinzip begegnen. Bei einer solchen Veranstaltung hast du oft nur etwa 3 bis 5 Minuten, um deine Idee vorzustellen.

Investor oder Start-up Pitch: Hier geht es um ein im Voraus vereinbartes Meeting, bei dem du etwa 15 bis 20 Minuten für deine Präsentation hast und anschließend noch etwas Zeit für Rückfragen und ein tiefergehendes Gespräch vorgesehen ist.

Business Meeting mit Pitch-Deck
Das Pitch Deck spielt vor allem bei Start-up und Investor Pitches eine Rolle. Elevator und Speed Pitches laufen eher mündlich ab. Allerdings solltest du immer ein Pitch Deck in der Hinterhand haben, das du interessierten Personen im Anschluss an ein Gespräch per Mail zuschicken kannst. 

Ein Business Pitch kann natürlich auch andere Ziele als die Kapitalgewinnung haben. Es gibt zum Beispiel Pitches, in denen sich Unternehmen für ein bestimmtes Projekt bewerben (Sales Pitch) oder in denen intern Ideen für neue Geschäftsfelder (Innovation oder Strategic Pitch) vorgestellt werden. In diesen Fällen orientieren sich die Inhalte der Präsentationsfolien jedoch viel stärker am Kontext und der entsprechenden Aufgabe. Die folgenden Kapitel beziehen sich deshalb ausschließlich auf das Investor- bzw. Start-up Pitch Deck.

Wie baust du dein Pitch Deck auf?


Ein Pitch Deck besteht aus wenigen Folien, auf denen du die wichtigsten Informationen zu deiner Geschäftsidee oder deinem Unternehmen mit Text und Grafiken darstellst. Dabei solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass deine potenziellen Investoren vermutlich unzählige solcher Präsentationen bekommen und dich deshalb unbedingt auf das Wesentliche beschränken. Sind die Zuhörenden an Details interessiert, werden sie dir Fragen stellen.
Worauf kommt es also an? Für einen erfolgreichen Pitch sollte die Präsentation nicht mehr als 13 Folien haben, optimal sind 10. Mit diesem Ziel kannst du dein Pitch Deck zum Beispiel folgendermaßen aufbauen.

1. Titelseite


Auf diese erste Folie gehören Name und Logo deines Unternehmens und ein prägnanter Slogan zu deiner Geschäftsidee („Catch Phrase“) sowie Anlass, Ort und Datum deiner Präsentation.


2. Team


Stelle dich selbst und dein Team kurz vor und hebe die Eigenschaften und Qualifikationen hervor, die für die Umsetzung deiner Geschäftsidee entscheidend sind.

3. Problem


Erkläre aus Sicht der jeweiligen Zielgruppe, welches Bedürfnis im Alltag nicht oder zumindest nicht optimal erfüllt wird.


4. Lösung


Auf Basis der Problem-Folie stellst du deine Lösung vor. Konzentriere dich darauf, wie diese Lösung das Leben der Menschen erleichtert oder verbessert.

5. Produkt


Nun gehst du auf die konkreten Eigenschaften deines Produkts bzw. deiner Dienstleistung ein und vermittelst einen ersten optischen Eindruck (z. B. mit Fotos eines Prototyps, Screenshots der Benutzeroberfläche einer Website oder Software).


6. Markt und Kundschaft


Stelle dar, welchen Markt es für deine Idee gibt und welche Zielgruppe du konkret ansprechen willst

7. Konkurrenz


In einer kurzen Wettbewerbsanalyse gibst du einen Überblick über Konkurrenzunternehmen, die ähnliche Lösungen anbieten, und stellst die aktuellen Marktanteile dar. Beschreibe bei dieser Gelegenheit auch, wo du dich mit deiner Idee positionieren willst und welchen Marktanteil du anstrebst.

8. Alleinstellungsmerkmal


Erkläre, weshalb deine Idee besser ist als Konkurrenzprodukte, die bereits auf dem Markt sind. 

9. Marketing und Vertrieb


Führe aus, mit welchen Maßnahmen und Werbeträgern du deine Zielgruppe erreichen und von deinem Produkt überzeugen willst. Hier kannst du auch die Nutzung von effektiven Digital-Marketing-Paketen wie SELLWERK Prime anführen.

10. Finanzierung


Diese Folie ist eine Kurzdarstellung deiner Finanzplanung. Erkläre, welches Kapital dir zur Verfügung steht, mit welchen Ausgaben du rechnest, woher deine Einnahmen kommen (sollen) und wann du den Break-Even-Point erreichen willst (oder vielleicht bereits erreicht hast).

11. Umsetzbarkeit


Mit dem sogenannten „Proof of Concept“ zeigst du, dass deine Idee ankommt und sich wirtschaftlich erfolgreich umsetzen lässt. Hier kannst du Meilensteine wie erste Umsätze oder das Erreichen der Gewinnschwelle zeigen, aber auch Dritte zu Wort kommen lassen, z. B. in Form von Testimonials oder Pressestimmen. 

12. Bedarf und Vision


Stelle das Entwicklungspotenzial deines Unternehmens dar und erkläre, wie viel Kapital du benötigst und wofür du es konkret einsetzen willst. An dieser Stelle kannst du auch den Bedarf nach fachlicher Unterstützung oder Zugang zu Netzwerken formulieren. 

13. Kontaktdaten


Mit Namen, E-Mail und Telefonnummern der wichtigsten Ansprechpersonen auf der letzten Folie erleichterst du interessierten Investoren die Kontaktaufnahme.

Person sitzt vor Laptop
So kurz die Präsentation auch sein soll – die Vorbereitung muss mehr als gründlich sein. Letztendlich gilt es, einen Businessplan zu erstellen und die Kerninformationen daraus mitreißend zu präsentieren. Halte dich dabei so kurz wie möglich. Für detaillierte Ausführungen bleibt in der anschließenden Fragerunde oder in Folgemeetings Zeit. Spätestens dann werden interessierte Investoren weitere Unterlagen von dir fordern, wie zum Beispiel den bereits erwähnten Businessplan, ein detailliertes Finanzierungskonzept, Verträge mit Partnerunternehmen, Demo-Zugänge zu Softwarelösungen oder Produkt-Prototypen. 

Tipps zur Erstellung deines Pitch Decks


Ein gutes Pitch Deck ist kurz, prägnant, aussagekräftig und visuell ansprechend. Die Kunst besteht darin, alle relevanten Aspekte anzusprechen, ohne die Zuhörenden mit nebensächlichen Details zu überfluten. Du musst in relativ kurzer Zeit Interesse wecken und in Erinnerung bleiben. In diesem Zusammenhang spielt das Pitch-Deck-Design eine wichtige Rolle. Wähle Farben und Schriftarten, die deiner Marke bzw. Corporate Identity entsprechen, und lockere die Folien mit Fotos und Grafiken auf. Setze auf ein klares Layout und gehe sparsam mit Text um. Schlagworte, wenige prägnante Aufzählungen und leicht verständliche Grafiken eignen sich besser als lange Formulierungen oder endlose Bullet Points und bieten hilfreiche Anhaltspunkte für Nachfragen und spätere Gespräche. 

Überlege dir eine durchgängige Geschichte, die deiner Präsentation einen Rahmen gibt und den Zahlen und Analysen Leben einhaucht. Mit gutem Storytelling, alltäglichen Beispielen und (sparsam eingesetzten!) Anekdoten steigen deine Erfolgsaussichten, weil sich die Zuhörenden in die Lage deiner Kundschaft hineinversetzen und sich für deine Idee begeistern können.

Unerfahrenen Gründern mag es verlockend erscheinen, für ihr Pitch Deck eine Vorlage zu nutzen. Tatsächlich gibt es online viele frei zugängliche Templates. Der Nachteil ist, dass diese keinen visuellen Wiedererkennungswert haben und in der Regel eine starre Gliederung vorgeben, die nicht hundertprozentig zur vorgestellten Idee passt. Du kannst dir erfolgreiche Pitch-Deck-Beispiele online anschauen und als Inspiration nutzen. Letztendlich solltest du aber deine eigene, individuelle Präsentation erstellen. Die wichtigsten Grundsätze dafür findest du in der folgenden Tabelle:
DoDon´t
Wiedererkennbares, klares Designkonzept für die Folien

Hochwertige Bilder und Grafiken

Gut lesbare Schriftgröße

Klare, logische Struktur der Präsentation

Wichtigste Fakten in Aufzählungen und Tabellen

Mitreißendes, aber realistisches Storytelling bei der Präsentation

Fokus auf Markt, Wettbewerb, Finanzen (also Punkte, die für Investoren relevant sind)

Klaren CTA am Schluss formulieren




 
Generische Vorlagen oder uneinheitliches Design verwenden

Geringe Auflösung von Bildern und Grafiken

Viel Fließtext, generell viel Text

Überfrachtete Folien (kleine Schrift, viele Bilder und Grafiken)

Fokus auf technischen Details des Produkts

Übertriebenes, unrealistisches Storytelling

Aufeinander aufbauende Informationen werden in falscher Reihenfolge genannt

CTA fehlt, sodass Investoren nicht wissen, was dein Unternehmen braucht
Manche Investoren und Finanzgeber haben ganz bestimmte Anforderungen an ein Pitch Deck. Oft kommunizieren sie diese auf der Website oder per Mail oder stellen gleich eigene Pitch-Deck-Templates zur Verfügung.

Dazu gehören beispielsweise:

Sequoia Capital
Y Combinator
Techstars
a16z

Auch diese nutzt du am besten nur zur Orientierung und füllst sie mit eigenen Designs und Inhalten, um dich von deiner Konkurrenz abzuheben.

Unterstützung bei der Pitch-Deck-Erstellung 


Die Präsentation ist der Hauptgrund dafür, dass du dein Pitch Deck am besten selbst erstellst. Es ist letztendlich viel leichter, etwas mit Überzeugung und Leidenschaft vorzutragen, was du dir selbst überlegt hast. Es spricht jedoch nichts dagegen, für das Design die Hilfe einer Agentur in Anspruch zu nehmen und bei der Gelegenheit gleich ein stimmiges Corporate Design für dein Unternehmen entwerfen zu lassen.

Nachdem du dein Pitch Deck erstellt hast, übst du die Präsentation am besten vor Freunden oder deinen Mitgründern. So merkst du am besten, ob die logische Abfolge stimmt oder sich Fehler eingeschlichen haben. Auch in den Gruppen der SELLWERK Community findest du mit Sicherheit Unterstützung und hilfreiches Feedback, um dein perfektes Pitch Deck zu entwickeln. Eine andere Möglichkeit sind Pitch Trainings, die oft im Rahmen von Startup-Workshops, aber auch von öffentlichen Einrichtungen wie IHK oder Hochschulen angeboten werden. 

Es gibt Freelancer und Agenturen, die sich auf Designvorschläge und Strukturberatung für Pitch Decks spezialisiert haben. Das lohnt sich jedoch oft erst in Phasen, in denen dein Unternehmen bereits etabliert ist und sich um strategisch entscheidende Projekte bewirbt oder finanzielle Mittel für eigene Unternehmensbeteiligungen bzw. -gründungen braucht. Die Kosten beginnen in diesem Feld bei etwa 1.000 Euro und können für große Pitch-Beratungen bis zu 15.000 Euro betragen.

Tools und Programme für die Erstellung eines Pitch Decks


Mit welchen Tools du dein Pitch Deck am besten erstellst, hängt vor allem von den Inhalten und deinen Kenntnissen ab. Wenn du unter Zeitdruck stehst, wähle lieber altbewährte Programme, mit denen du dich gut auskennst, um dich vor technischen Pannen zu schützen. Die Klassiker für Präsentationen sind sicherlich PowerPoint, Google Slides und Canva. Vor allem Canva enthält interessante Vorlagen fürs Folien-Design. Grafiken und Tabellen erstellst du mit Photoshop, Illustrator und Excel oder Google Sheets und importierst sie in deine Präsentationsdatei. 

Interessant für Start-ups ist pitch.com, wo du nicht nur deine Pitch Slides interaktiv in Teams erstellen kannst, sondern auch ein Live-Modus für Online-Präsentationen zur Verfügung steht. Außerdem ist eine KI-Unterstützung möglich, die Design- und Textvorschläge liefert. 

Ohnehin kannst du dein Pitch Deck mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz professioneller gestalten, falls du bisher keine Erfahrung mit Pitches hast. ChatGPT, Claude, Gemini und Co. helfen dir bei Bedarf dabei, ein schlüssiges Storytelling zu entwickeln, machen Designvorschläge und prüfen die Plausibilität von Zahlen. Selbstverständlich übernimmst du den finalen Check aller Daten und Designs und verlässt dich nicht blind auf die KI.

So stichst du mit deinem Pitch heraus


Ein formal perfektes Pitch Deck ist keine Garantie für einen erfolgreichen Pitch, sondern lediglich die Voraussetzung. Es kommt darauf an, dass du die Zuhörenden emotional erreichst und für deine Vision begeisterst. Dafür ist ein überzeugender Vortrag wichtig, in dem du auch aktuelle Trends und wichtige gesellschaftliche Themen berücksichtigst und darstellst, wie dein Unternehmen damit umgeht.

Zu solchen Themen gehören zum Beispiel:

Nachhaltigkeit: Stelle heraus, dass dir Klimaschutz, ein sparsamer Umgang mit Ressourcen sowie sozial gerechte Arbeitsbedingungen wichtig sind und untermauere das auf Nachfrage mit konkreten Zahlen aus deinem Unternehmen.

Team: Mache deutlich, dass du mit deinem Team eine Einheit bildest und ihr alle an das Produkt glaubt. Stelle dar, warum bestimmte Personen für ihre jeweiligen Aufgaben am besten geeignet sind.

KI: Erkläre, wofür KI in deinem Unternehmen eingesetzt wird und welche Vorteile das hat (insbesondere Auswirkungen auf den Cashflow, falls relevant), aber auch, dass du dir der Verantwortung bewusst bist, die mit dem Einsatz von KI einhergeht.

Schaffst du es, das Bild eines engagierten und überzeugten Teams zu vermitteln, das eine gemeinsame Vision teilt und mit den Herausforderungen der heutigen Welt ebenso verantwortungsbewusst wie innovativ umgeht, steigerst du deine Erfolgsaussichten im Pitch deutlich.

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