YouTube Automation: Strategien und Chancen
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YouTube Automation – Strategien, Tools und Erfolgsaussichten
Geringer Aufwand für erfolgreichen Video-Content – das klingt verlockend und ist dank YouTube Automation realistischer, als es klingt. Mit einer klugen Automatisierungsstrategie kannst du Zeit und Kosten sparen und gleichzeitig Erfolg und Reichweite deines YouTube-Channels ausbauen. Wie das aussehen kann, welche Probleme damit verbunden sind und welche Rolle KI-Tools bei der Erstellung und Aufbereitung der Inhalte spielen, erfährst du in diesem Text.
Was ist YouTube Automation?
Der aus dem Englischen übernommene Begriff „YouTube Automation“ kann auf Deutsch als YouTube-Automatisierung übersetzt werden. Spätestens dann wird klar, worum es im Kern geht: die Produktion von YouTube-Content zu automatisieren, um das Verhältnis von Aufwand und Wirkung zu verbessern. Das betrifft alle Schritte der Content-Erstellung: von der Planung und Vorbereitung über Aufnahme und Nachbearbeitung bis zum Upload der Videos.
Es ist bekannt, dass hinter vielen erfolgreichen YouTube-Channels ein beachtlicher Zeitaufwand für Planung und Umsetzung von Content-Ideen steckt. Falls du selbst schon einmal visuelle Inhalte für dein KMU oder private Kanäle erstellt hast, weißt du, wie viel Zeit Skripterstellung und Schnitt selbst bei kurzen Videosequenzen in Anspruch nehmen. Es ist also eine verlockende Idee, diese aufwändigen Arbeitsschritte auszulagern oder zu automatisieren.
Die Automatisierung zeitintensiver, repetitiver Prozesse mithilfe computergesteuerter Anlagen und Roboter war in der Vergangenheit vor allem aus Industrie und Produktion bekannt. Dank leistungsfähiger Software und vor allem der rasanten Weiterentwicklung von KI-gestützten Tools und Programmen ist das inzwischen auch bei der Content-Erstellung möglich.
KI-Tools können:
KI-Tools können:
• beim Brainstormen helfen
• deine Ideen in ein schlüssiges Skript umwandeln
• Text als Sprache wiedergeben und zu Voiceovers verarbeiten
• Thumbnails kreieren
• Musik auswählen
• Filmmaterial schneiden
• alles in einer fertigen Videodatei zusammenfügen
• Redaktionspläne für Content und Upload-Termine erstellen
• Analysedaten überwachen und auswerten
In welchem Ausmaß du die Videoproduktion automatisierst, hängt davon ab, welchen Stellenwert YouTube in deinem Unternehmen bzw. Geschäftsmodell einnimmt. Veröffentlichst du gelegentlich Vorstellungs- und Erklärvideos zu firmeneigenen Produkten und Dienstleistungen, reicht es aus, einzelne Arbeitsschritte wie Schnitt oder Skripterstellung zu automatisieren. Das ist besonders für kleinere Unternehmen attraktiv, in denen die Erstellung von Video-Content neben der eigentlichen Arbeit erledigt werden muss.
Willst du in Zukunft Videos (noch stärker) dazu einsetzen, um deine Reichweite zu erweitern und neue Kundschaft zu gewinnen, findest du bei SELLWERK professionelle Unterstützung für dein Videomarketing. Das betrifft die Wahl und Umsetzung geeigneter Videoformate bis hin zur strategischen Platzierung auf themenverwandten Websites und in Social Media
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Ist YouTube deine Haupteinnahmequelle, besteht die Möglichkeit, einen sogenannten „automated YouTube channel“ zu betreiben. Das bedeutet, dass die Inhalte vollständig von Software und KI-Tools erstellt werden, wodurch sich der Output enorm steigern lässt. Sind die Prozesse einmal etabliert, kannst du mit dieser umfassenden YouTube Automation viel Geld verdienen. Doch es gibt auch Probleme und Gefahren, auf die wir im Verlauf dieses Textes näher eingehen.
Automatisierung der Videoproduktion vs. automated YouTube Content
Es ist ein großer Unterschied , ob du einzelne Arbeitsschritte mit Softwareunterstützung beschleunigst oder vollständig KI-generierte Videos auf deinem Channel hochlädst. KMU, die Videos für eigene Werbung und Imagekampagnen nutzen, gehören mit Sicherheit in die erste Kategorie. Der Content ist in diesem Fall individuell, einmalig und richtet sich an eine spezifische Zielgruppe. Die Tools zur Youtube Automation werden vorwiegend genutzt, um den eigenen Workflow zu vereinfachen.
Im Gegensatz dazu ist automated YouTube Content mit deutlich geringerem Aufwand erstellt und wirkt dadurch im schlimmsten Fall generisch. Die Inhalte haben nicht zwangsläufig etwas mit den Creators persönlich zu tun. Vielmehr sollen sie dem Channel in erster Linie möglichst viele Klicks, Abonnements und Watch Time bescheren. Das lässt sich vor allem mit Videoformaten umsetzen, die ohnehin keine sichtbare Moderation brauchen. Dazu gehören zum Beispiel Rankings, historische Nachrichten („Was ist am 13. August 1961 passiert?“), Einschlafgeschichten für Kinder, ASMR-Videos, Entspannungs- und Meditationsmusik, White-Noise-Geräusche. In diesen Themenbereichen sind sogenannte „faceless YouTube channels“ (gesichtslose YouTube-Channels) weit verbreitet, da sie sich für die Automatisierung besonders gut eignen.
Das heißt aber nicht, dass ein YouTube-Automation-Channel nicht auch guten, unterhaltsamen Content liefern kann. Im Gegenteil: Die wirklich erfolgreichen Channels tun das bravourös, und sie müssen es auch, um sich in der großen Konkurrenz durchzusetzen, ihre Abonnenten langfristig zu begeistern und die von YouTube vorgeschriebenen Kriterien zur Monetarisierung zu erfüllen.
Beispiele für erfolgreiche YouTube-Automation-Channels:
• WatchMojo: Top-10-Listen
• The Infographics Show: animierte Videos zu Politik, Geschichte, Gesellschaft und Wissenschaft
• MotivationHub: Emotionale Affirmations- und Motivationsvideos
• Daily Dose of Internet: Zusammenstellung viraler und/oder witziger Short Clips
Es lohnt sich übrigens für automatisierten Content einen eigenen Channel einzurichten, damit die User wissen, was sie erwartet, wenn sie den Kanal abonnieren. Unterscheiden sich die Videos auf einem Kanal zu stark in Thema und Umsetzung, werden Menschen vor einem Abo eher zurückschrecken.
Welche Regeln gelten für die YouTube Automation?
Vielleicht stellst du dir die Frage, ob es überhaupt erlaubt ist, Inhalte auf deinem Channel hochzuladen, die von einer KI erstellt und/oder aus bereits existierenden Videos zusammengeschnitten wurden? Die kurze Antwort ist: Ja, solange du die YouTube-Richtlinien nicht verletzt.
Seit März 2024 gibt es ein neues YouTube-Feature, das Creator beim Upload von Videos und YouTube Shorts dazu auffordert, den Einsatz von generativer KI anzugeben. Dabei geht es nicht um KI-Unterstützung bei Schnitt oder Bildbearbeitung, sondern um die künstliche Erzeugung realistischer Bilder, Stimmen, Personen etc. In diesen Fällen muss der Zusatz „Dieses Video enthält KI-generierte Inhalte“ in der Videobeschreibung erscheinen.
YouTube geht es vorwiegend darum, Manipulation und Desinformation durch täuschend echt wirkende, aber tatsächlich von KI erstellte Videos, zu vermeiden. Sind deine Inhalte nicht ausreichend gekennzeichnet, kann YouTube das Label nachträglich einfügen und die Sichtbarkeit des Videos einschränken. Bei schwerwiegenden Verstößen, z. B. gegen das Verbot von Deepfakes, Fehlinformation oder Wahlbeeinflussung, wird das Video gelöscht und dein Kanal erhält eine Verwarnung. Drei Verwarnungen im Zeitraum von 90 Tagen führen zu einer dauerhaften Löschung des Kanals.
Was die Verwendung bereits existierender Videos und Bilder angeht, steht die Antwort in den YouTube Creator Guidelines. Hier ist festgelegt, dass du als Creator nur Videos und Shorts hochladen darfst, die du selbst erstellt hast und die das Urheberrecht anderer Personen oder Unternehmen nicht verletzen. Das ist zum Beispiel für Top10- oder Nachrichtenkanäle relevant, die auf fremdes Videomaterial angewiesen sind. In diesem Fall gilt:
• Du darfst Ausschnitte aus anderen Videos verwenden, wenn du sie in einen neuen Kontext setzt und dadurch ein eigenes (wiederum geschütztes) Werk kreierst.
• Du darfst nur Material verwenden, das offiziell zur Nutzung freigegeben ist (Creative Commons Licence) oder für das du eine Genehmigung des Urheberrechtsinhabers vorweisen kannst.
Verwendest du unberechtigt fremde Inhalte, können die Urheberrechtsinhaber eine Deaktivierungsanfrage für deinen Kanal an YouTube stellen. In der Folge wird das entsprechende Video gesperrt und du erhältst eine Verwarnung, die du mit einer erfolgreichen Gegendarstellung oder durch die Teilnahme an einem Kurs zum Urheberrecht wieder aufheben kannst. Bestehen drei aktive Urheberrechtsverwarnungen, wird der Channel dauerhaft geschlossen.
Wie kann YT Automation in der Praxis aussehen?
Die Arbeit mit einer KI unterscheidet sich gar nicht so sehr von der Zusammenarbeit mit Menschen. Unabhängig davon, ob du einen automated YouTube-Channel aufbauen willst oder nur einen Teil der Videobearbeitung automatisieren willst, gilt: entscheidend ist der Prompt. Das ist der schriftliche Auftrag an die KI, in dem du genau formulierst, was sie für dich tun soll und welches Ergebnis du erwartest. Je mehr Details du nennst, umso besser wird das Ergebnis. Der folgende Workflow zeigt dir, welche Schritte im Einzelnen nötig sind und welche Dienste sich dafür eignen.
1. Brainstorming und Recherche: KI-Sprachmodelle wie ChatGPT können dir dabei helfen, potenziell interessante Themen für deine Videos zu finden und diese auf spannende Weise aufzuarbeiten. Spezialisierte SEO-Tools wie TubeBuddy helfen dir bei der Keyword-Optimierung für Titel und Beschreibung deiner Videos.
2. Skript: Hast du bereits eine Idee für ein Skript, können dir KI-Tools mit dem entsprechenden Prompt ein professionelles Videoskript und sogar Kommentare und Dialoge passend zum Videocontent erstellen. Dazu sollte dein Prompt mindestens folgende Infos enthalten: Videolänge, Format und Art.
3. Voiceover: TTS-Tools (Text-to-Speech) wie WellSaidLabs oder Google Cloud TTS wandeln schriftliche in gesprochene Texte um. Du kannst aus einer Vielzahl von Sprachen, Stimmen und Sprechweisen diejenigen wählen, die am besten zu deinem Channel passen. Brauchst du eine moderierende Person, kannst du mit Tools wie Talking Head oder Synthesia dein eigenes Bild animieren lassen oder einen KI-Avatar wählen, um den Text vorzutragen.
4. Videoerstellung: Hast du kein eigenes Video aufgenommen oder willst frei zugängliche Videos nutzen, kann die KI das entsprechende Videomaterial selbst aus deinem Skript kreieren (z. B. mit Lumen5) oder aus verschiedenen Inhalten neue bzw. kürzere Videos generieren (z. B. mit Pictory).
5. Videobearbeitung: Mit Bearbeitungstools wie Descript und Runway ML automatisierst du den Schnitt deiner Videos und kannst bestimmte Effekte hinzufügen. Für das abschließende Festlegen der Thumbnails eignet sich eine Grafik-KI wie Canva.
6. Performance-Analyse: Auch den Erfolg deines Video-Contents und den der Konkurrenz kannst du mit KI-Unterstützung verfolgen und auswerten. Geeignete Tools dafür sind beispielsweise SocialBlade oder VidIQ, die dir bei der Optimierung deines YouTube Channels helfen.
Viele der genannten Programme wie Synthesia, Pictory, Lumen5, Canva oder Descript findest du auch auf dem SELLWERK Markplatz.
Für deine Arbeitspraxis kannst du dir einzelne Arbeitsschritte und Tools für die Youtube Automation herauspicken oder einen vollständigen Workflow aufsetzen, der alle Schritte der Videoproduktion umfasst. Das ist ein sehr komplexer Prozess, weil alle Komponenten perfekt zusammenspielen müssen. Mit Lösungen wie n8n, make.com oder (zukünftig) Google Opal kannst du alle Arbeitsschritte in einem Tool vereinen, weil sie über APIs (Schnittstellen) für die benötigten Programme verfügen.
Rechne besonders am Anfang mit einem großen Arbeitsaufwand und plane einige Fehlversuche ein, um die beste Lösung für deinen YouTube-Channel zu finden. Sobald du die passenden Tools und Routinen für deine Content-Visionen gefunden hast, profitierst du umso mehr davon, dass du dich fast ausschließlich auf die kreative Seite des Jobs konzentrieren kannst.
In vielen KMU mit begrenzten Personalressourcen ist der Zeitaufwand für die Einrichtung automatisierter Prozesse zu hoch und oft auch nicht sinnvoll, da Videos verhältnismäßig selten produziert werden. In diesem Fall kannst du SELLWERK mit der Videoproduktion beauftragen und dir professionelle Image-, Recruiting- und Produktvideos erstellen lassen.
Mit YouTube Automation Geld verdienen
Durch YouTube Automation kannst du deinen Output erhöhen und deutlich leichter skalieren. Wichtig ist jedoch zunächst, dass dein Channel die Voraussetzungen des YouTube-Partnerprogramms (YPP) erfüllt. Denn nur dann erhältst du eine Provision auf geschaltete Werbung. Das bedeutet:
• dein Kanal braucht mindestens 1.000 Abonnenten
• mindestens 4.000 Stunden gültige Watch Time von öffentlichen Videos in den letzten 12 Monaten oder 10 Millionen Aufrufe deiner öffentlichen YouTube Shorts in den letzten 90 Tagen
Im YPP orientieren sich die Einnahmen an den Views deiner Videos. Abhängig von der thematischen Nische werden 1.000 Views mit einem Betrag zwischen 1 und 12 Euro, dem sogenannten Revenue per Mille (RPM), belohnt. Besonders hoch ist der RPM im Bereich Finanzen und Krypto (bis zu 12 Euro), während mit allgemeiner Unterhaltung nur 1 bis 2 Euro erreicht werden. Es lohnt sich also, für deinen YouTube-Content eine Nische zu finden, in der du dich mit Interesse und Fachwissen von der Konkurrenz abheben kannst.
Bei einem erfolgreichen YouTube-Automation-Channel liegen die monatlichen Views durchschnittlich bei 500.000 bis 700.000. Setzt du den minimalen Arbeitsaufwand dazu ins Verhältnis, lohnen sich die Werbeeinnahmen also durchaus. Nutzt du dazu weitere Möglichkeiten wie Affiliate-Programme, Produktplatzierungen oder verkaufst eigenen Merch, können sich deine Einnahmen schnell vervielfachen. In Videos und Blogposts zur YouTube Automation ist immer wieder von Menschen die Rede, die jeden Monat ein passives Einkommen von mehreren Tausend Euro haben.
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